Helbring Schültz: Publikationen


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- Wo sind unsere Toten?


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Wo sind unsere Toten?

O Mensch, du wirst geboren und stirbst! Woher kommst du, wohin gehst du und kommst du wieder?

Diese Fragestellung beschäftigt direkt oder indirekt viele, vielleicht sogar jeden einzelnen Menschen auf dieser Erde; möglicherweise auf eine ganz eigene und persönliche Art und Weise. Alle Völkerschaften, Religionen und Religionsgruppen haben dazu eigene Vorstellungen entwickelt, aber die Antwort kennt keiner, weder das Volk noch die Gelehrten. Dennoch kann die Antwort in Erfahrung gebracht werden, denn sie steht im Worte Gottes geschrieben. Dieses kann jeder Einzelne in der Bibel, auch Heilige Schrift genannt, selbst nachlesen.

Jeder einzelne Mensch weiß, dass das menschliche Dasein etwas mit Vergänglichkeit zu tun hat. Diese Tatsache sprach auch der Psalmist in Psalm 39:5 an, wo nach der Menge Übersetzung geschrieben steht:

"HErr, lass mein Ende mich wissen und welches (= wie klein) das Maß meiner Tage ist! Lass mich erkennen, wie vergänglich ich bin!"


Zwischen dem Woher und Wohin unterliegt jeder einzelne Mensch der Vergänglichkeit, völlig unabhängig davon, ob es ihm passt oder nicht, ob er es wahr haben will oder nicht, ob er daran glaubt oder nicht. Ändern oder verhindern kann es keiner. Manch einem wird die Tragweite dessen, was Vergänglichkeit ist, aber erst dann bewusst, wenn ein nahe Stehender wie ein enger Verwandter oder ein guter Freund stirbt. Der Tod vermittelt unmittelbar und unerbittlich die Machtlosigkeit des Menschen gegenüber der Vergänglichkeit, trägt aber zur Beantwortung der Frage nicht bei, welche lautet: O Mensch, woher kommst du, dass du gezeugt und geboren werden kannst und wohin gehst du, wenn du stirbst und für die Lebenden entschwindest?

In Ihrer Verzweiflung ihre Toten nicht einem ungewissen Schicksal überlassen zu wollen und selbst nicht einem solchen entgegensehen zu müssen, haben sich die Lebenden verschiedene Modelle ausgedacht, wo sie ihre Toten vermuten. Von vielen werden sie gedanklich in eine jenseitige Ewigkeit geschickt, wo vorherrschende Gerechtigkeit vermutet wird. Daher werden auf sehr protektionistische Art und Weise die "unsterblichen Seelen" der für gut gehaltenen im Himmel und der für böse abqualifizierten Mitmenschen in der Hölle vermutet. Damit das Ganze einen glaubhaften Anschein erweckt, wird behauptet diese Phantasievorstellung sei biblischen Ursprungs. Die Bibel, die Heilige Schrift, das Wort Gottes kennt aber solche Botschaften nicht! Weder den Himmel als Aufenthaltsort für Verstorbene (Joh. 3:13), noch die Hölle als Ort der Qual und schon gar keine unsterblichen Seelen!

Unter anderem führten unzutreffende Bibelübersetzungen in der Vergangenheit zu solchen verworrenen Vorstellungen. Beispielsweise wurde diese irreführende Behauptung dadurch begünstigt, dass in der Vergangenheit viele Bibelübersetzungen in Offenbarung 1:18. lauteten: "…. ich habe die Schlüssel zu Tod und Hölle ….". In neueren Übersetzungen ist zu lesen: "… ich habe die Schlüssel des Todes und des Totenreiches …". Das Totenreich kann aber schon rein begrifflich nicht gleich Hölle gesetzt werden, weil sich im Totenreich Tote befinden wohingegen in der Hölle Lebende vermutet werden, die gequält werden. Der Gedanke die Toten in zwei verschiedenen Bereichen, außer dem gemeinsamen Bereich des Totenreiches, zu vermuten ist nicht nur unbiblisch, sondern einfach falsch.

Das Totenreich ist irgendwo und irgendwie in der Schöpfung Gottes eine Sammelstelle aller Toten, beginnend mit Abel und bis zu Einem, der als letzter sterben wird. In welcher Form die Toten dort versammelt werden (1.Mose 25:8) wird in der Heiligen Schrift nicht näher beschrieben. Bestätigt wird aber, dass der Tod nicht eine andere Form des Lebens ist, sondern das Gegenteil vom Leben. So steht in Prediger 9:5 nach der Menge Übersetzung geschrieben:

"5Die Lebenden wissen doch noch, daß sie sterben werden, die Toten aber wissen überhaupt nichts und haben auch keinen Lohn mehr zu erwarten; sogar ihr Andenken wird ja vergessen."


Wenn die Toten keinen Lohn mehr zu erwarten haben, so stellt sich doch die Frage: Welchen Lohn haben die Lebenden zu erwarten? Diese Frage wird in Römer 6:23a beantwortet, wo nach der Übersetzung von Heinz Schumacher geschrieben steht:

"(23) Denn der Lohn, den die Sünde zahlt, (ist der) Tod45, …. "
45 o. Denn die Lohnzahlungen der Sünde (für geleistete Dienste) sind Tod


Das biblische Totenreich muss nicht zwangsweise eine Örtlichkeit sein, es könnte auch einen Zustand ggf. gar beides darstellen. Auch die Gräber stehen damit in Verbindung, denn sie sind im Allgemeinen ganz eindeutig die Örtlichkeiten in denen die sterblichen Überreste bestattet werden. Die Gräber stehen aber nicht nur vorstellungsgemäß mit dem Totenreich in Verbindung, denn die Schrift sagt nach der Übersetzung von Heinz Schumacher in Joh. 5:28-29a:

"(28) Wundert euch darüber nicht! Denn es kommt die Stunde, da alle, die in den Gräbern (sind)71, seine Stimme hören (29) und hervorkommen werden72 - …."
71 Bestattung in Gräbern galt als selbstverständlich; der Hinweis ist also nicht als Einschränkung zu verstehen; es werden wirklich alle Toten zur Auferstehung gelangen (1.Kor. 15,22.26; Offb. 20,12-14), auch die nicht in Gräbern bestattet wurden.
72 Alle Toten sind für Gott und Jesus jederzeit erreichbar und ansprechbar (vgl. Luk.20,38; Joh. 11,43.44; 1.Petr. 4,6; Offb. 1,18).


Schriftgemäß werden beim Auferstehungsruf Jesu alle Toten seine Stimme hören, aus dem Todesschlaf erwachen und aus den Gräbern - dem Totenreich - hervorkommen.

Wenn die Toten nach menschlicher Vorstellung aber gar nicht tot wären, sondern als "unsterbliche Seelen" quietschlebendig im Himmel jauchzen oder in der Hölle gequält würden, wer sollte dann, wenn der Auferstehungsruf Jesu erschallt, aus den Gräbern hervorkommen? Der Auferstehungsruf Jesu, des Sohnes Gottes, wäre doch in einem solchen Falle eine Blamage sondergleichen. Sollte ausgerechnet unser Erlöser, der Sohn des lebendigen Gottes, durch den und für den alles erschaffen wurde (Kol. 1:14-16) es nicht wissen, wo die Toten sind?

Nein, die Toten schlafen im Totenreich den Todesschlaf und werden beim Auferstehungsruf die Stimme Jesu hören und aus dem Totenreich hervorkommen. Dies wird völlig unabhängig davon geschehen, ob wir es uns vorstellen können oder nicht und auch völlig unabhängig davon, ob wir daran glauben oder nicht.

Es gibt Vorgänge auf der Erde die können geleugnet, aber durch keinen einzigen Menschen geändert werden. Z. B.:

  • Keiner von den Lebenden konnte aus eigener Kraft seine Zeugung verhindern!
  • Keiner von den Lebenden konnte aus eigener Kraft seine Geburt verhindern!
  • Keiner von den Lebenden kann aus eigener Kraft seinen Tod verhindern!
  • Keiner von den Verstorbenen wird aus eigener Kraft seine Auferstehung verhindern können! und
  • Keiner von den Auferstandenen wird aus eigener Kraft sein Erscheinen vor dem Richterstuhl Christi verhindern können!

Nein, diese Sequenz von Zwangsläufigkeiten ist durch menschliches Wirken nicht beeinflussbar. Aber Gottes Aussagen gehen vollumfänglich in Erfüllung, so auch Palm 90:3, wo nach der Menge Übersetzung geschrieben steht:

"Du lässt die Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: "Kommt wieder (= kehrt zurück), ihr Menschenkinder!"


Wir werden alle wieder da sein! Aber offen bleibt noch die Antwort auf den ersten Teil der Frage: Woher kommst du?

Der Allmächtige thront als einzig Unsterblicher von Ewigkeit zu Ewigkeit in unzugänglichem Licht (1.Tim. 6:16). Er machte parallel zur Ewigkeit die Vergänglichkeit als Grundlage aller Schöpfertätigkeit (Röm. 8:20 .Menge Übersetzung), denn in einem Ewigkeitssystem ist ein schöpferisches Wirken unmöglich, weil alles Vorhandene von ewigem Bestand und somit unveränderbar ist (Jak. 1:17). Schöpfertätigkeit heißt aber neues, anderes entstehen zu lassen; eines vergeht, anderes entsteht.

Die Schöpfung verlief und verläuft auf zwei Ebenen: auf der himmlisch geistlichen und auf der geistigen Ebene des irdisch materiellen Bereiches. Sie begann auf der himmlisch geistlichen Ebene in außerweltlicher Herrlichkeit mit dem Anfang und Erstling aller Schöpfung (offb. 3:14; Spr .8:22-31). Dazu steht gemäß der Menge Übersetzung in Joh. 1:1-3 folgender Wortlaut geschrieben:

"Im Anfang war das Wort; und das Wort war bei Gott*), und Gott (= göttlichen Wesens) war das Wort. 2Dieses war im Anfang bei Gott**). 3Alle Dinge sind durch dieses (Wort) geworden (= geschaffen), und ohne dieses ist nichts geworden (von allem), was geworden ist. In ihm war Leben***), und das Leben war das Licht der Menschen. 5Und das Licht leuchtet in der Finsternis, doch die Finsternis hat es nicht ergriffen (oder: begriffen, oder angenommen) +).
*) und **) d.h. in der Gemeinschaft mit Gott; W.: hingewandt zu Gott. - Der Ausdruck "das Wort" (griech. Der Logos) bezeichnet hier (wie auch 1,14 u. Offb.19,13) den Gottessohn als den Offenbarer und Willensvoll- strecker Gottes.
***) A. Ü.: und ohne dieses ist auch nicht eins geworden. Was geworden ist, das war Leben in ihm, und das Leben …
+) A. Ü.: und die Finsternis hat es nicht überwältigt (oder: unterdrücken können).


Nach der Zeugung des Erstlings aller Schöpfung (Spr. 8:22-31) wurde ihm, dem Anfang aller Schöpfung, die Fortführung des Schöpfungsgeschehens übertragen. Dazu steht ergänzend zu Joh. 1:1-3 in Kol. 1:15-17 nach der Übersetzung von Heinz Schumacher folgender Wortlaut geschrieben:

"(1,15) Er ist Gottes, des Unsichtbaren, Ebenbild, Erstgeborener aller Schöpfung. (16) Denn in ihm wurde alles17 geschaffen, (was) in den Himmeln und auf Erden (ist), das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Hoheiten oder Herrschaften oder Gewalten18, alles17 wurde durch ihn und für ihn geschaffen19. (17) Und er ist vor allem20 und alles17 hat in ihm seine Existenz und seinen Bestand21."
17 o. das Weltall
18 vgl. Eph. 1,21; 3,10; 6,12; Kol. 2,10.15
19 Engel und Menschen, Räume und Zeiten (Hebr. 1,2) wurden durch ihn und für ihn (o. zu ihm hin) geschaffen (vgl. 1.Kor. 8,6).
20 d .h. vor allem Geschaffenen schon dagewesen (Joh. 1,1-3;Hebr. 1,5.10)
21 o. seinen Zusammenhalt und Fortbestand erlangt


In der ersten Schöpfungsebene, der himmlisch geistlichen Ebene (Joh. 17:5; 17:24), erfolgte ab der zweiten Schöpfungsaktivität und fortlaufend alles durch den Anfang und Erstling aller Schöpfung, durch Jesus unseren Herrn. Obwohl Jesus ab da, der Ausführende war, heißt es immer wieder, "Gott schuf", weil alles nach dem Willen Gottes geschah und weiter geschieht. So schuf Jesus im Auftrage Gottes Throne, Hoheiten, Herrschaften und Gewalten; sowie den Himmel und die himmlischen Heerscharen.

Sodann begannen die Aktivitäten in der zweiten Schöpfungsebene. Die Schöpfung auf der geistigen Ebene des irdisch materiellen Bereiches hatte ihren Anfang gemäß dem Bibelbericht in 1. Moses 1:1, wo nach der Menge Übersetzung geschrieben steht:

"Im Anfang schuf Gott Himmel und die Erde."


Nach der Aufzählung eines logischen Ablaufes von verschiedenen Schöpfungsfolgen in der materiellen Schöpfung (1. Moses 1:1 bis 1. Moses 1:25) heißt es dann in 1.Moses 1:26-27 nach der Menge Übersetzung:

"26Dann sprach Gott: "Laßt uns M e n s c h e n machen nach unserem Bilde, uns ähnlich, die da herrschen sollen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels, über das (zahme) Vieh und über alle (wilden) Landtiere und über alles Gewürm, das auf dem Erdboden kriecht!" 27Da schuf Gott den Menschen nach seinem Bilde: nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Weib schuf er sie."


Auf Einzelheiten wie: Lasst uns Menschen machen, und die mögliche Frage wer sind die "uns" und wie viele waren es, die nach Gottes Willen Menschen machen sollten, wird an dieser Stelle nicht näher eingegangen. Warum Gott und nicht Jesus als Ausführender auftritt, wurde an anderer Stelle bereits angedeutet. Auf jeden Fall soll aber die Tatsache hervorgehoben werden, dass der Mensch als Schöpfung nur durch Gottes Willen und auf Gottes Geheiß geschaffen werden konnte.

Auf die Frage: Wie ist der Mensch im Detail erschaffen worden?, könnten Bibelstellen angeführt werden in denen einzelne Schöpfungsvorgänge zur Entstehung des Menschen beschrieben werden. Diese Beschreibungen in 1.Moses Kapitel 1 und 2 behandeln vorwiegend die materielle Gestaltung des Menschen, nennen aber ursächliche Hintergründe und den Urgrund göttlichen Wirkens nicht. In gleicher Weise wurde in 1.Moses 1:25 die Erschaffung der Tierwelt summarisch als weiterer Teil der materiellen Schöpfung genannt. Wieso eine materielle Schöpfung überhaupt möglich wurde ist all diesen Aussagen nicht zu entnehmen. Nach eingehendem Bibelstudium wird allerdings klar, dass nur Gott der Allmächtige ganz alleine mit seiner Allmachtseigenschaft der Urquell des Lebens und Ursprung jeglicher Schöpfung sein kann.

Genau mit diesem Tatbestand kommt die Wissenschaft mit ihrer menschlichen Weisheit nicht zurecht. In den Augen vieler Wissenschaftler ist Gott tot, denn der Mensch meint mittlerweile alles alleine erkennen, erschaffen und bestimmen zu können. Die Natur, Gottes materielle Teilschöpfung, so meinen sie, liegt wie ein offenes Buch vor ihnen, aus dem durch Beobachtung alles herausgelesen werden kann. Das Weltall mit einer vermeintlichen Unendlichkeit und einem Paralleluniversum, ggf. auch mehreren, seien bestätigt so, dass nur noch der Urknall und die Ursubstanz, aus der alles entstanden sei, bewiesen werden müsse.

Auch die medizinische Wissenschaft geht von einer Annäherung an einen Enderkenntnisstand aus. Mit der Genforschung und ähnlichen wissenschaftlichen Gebieten ist man guter Dinge sogar das Geheimnis des Lebens entschlüsseln zu können.

Die Weltweisen können teilweise mit Analphabeten verglichen werden, die staunend in ein aufgeschlagenes Buch hineinschauen und einen Wirrwarr von nichts sagenden Schriftzeichen entdecken, deren Sinn und Botschaft ihnen aber verborgen ist. Dieser Zustand bleibt so lange erhalten, bis sie des Lesens und Schreibens kundig sind. Auch die Weltweisen beobachten staunend "das Werk seiner Hände" verstehen aber die Botschaft nicht, weil sie es versäumen den Schöpfer des Alls zu suchen zu erkennen und anzuerkennen. So lange sie nur die eine Schöpfungsebene des materiellen Daseins beobachten und beachten ergeht es ihnen wie einem unkundigen Bewunderer von gewaltigen architektonischen Bauten, der die Meinung vertritt, dass all das durch Zufall entstanden sein müsse und nicht ahnt, dass dies nur entstehen konnte, weil vorher von Architekten entsprechende geistige Planungsarbeit geleistet wurde. Sie streben einem unbekannten Ziel zu das es gar nicht gibt, weil sie es versäumen das wahre Ziel, das Gott gesetzt hat, zu erkennen. Daher steht in 1.Kor. 3:19-20 nach der Übersetzung von Heinz Schumacher geschrieben:

"(19) Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Es steht ja geschrieben84: >>Er fängt die Weisen in ihrer List85.<<
(20) Und weiter: >>Der Herr weiß, dass die Gedanken der Weisen nichtig86 sind.<<"

84 Hiob 5,13; Psalm 94:11
85 o. Verschlagenheit, Schlauheit (geschickt eingefädelten Betrügerei)
86 o. unnütz, vergeblich, unsinnig


Alle Wissenschaft ist voll auf die Beobachtung des Sichtbaren, d. h. vorhandener materieller Gebilde jeder Art, konzentriert und angewiesen. Sie vermag nur sinnlich Wahrnehmbares zu begreifen, zu interpretieren, zu beschreiben, zu erforschen und zu bearbeiten. Außerdem ist sie nur in der materiellen, der zweiten Schöpfungsebene beheimatet und kann nicht über deren Grenzen hinaus sehen oder gar wirken. Ja, der himmlisch geistliche Bereich, der darüber hinaus ragt ist ihr verborgen, sie kann ihn mit wissenschaftlichen Methoden nicht einmal erahnen, geschweige denn nachweisen oder gar widerlegen.

Von dieser Transzendenz redet aber die Heilige Schrift, in Hebr. 11:3, wo nach der Menge Übersetzung folgender Wortlaut geschrieben steht:

"3Durch Glauben erkennen (= verstehen) wir, daß die Welt**) durch Gottes Wort ins Dasein gerufen worden ist; es sollte eben das jetzt Sichtbare nicht aus dem sinnlich Wahrnehmbaren entstanden sein."
**) W.: die Weltzeiten, oder: Weltperioden, d. h. die Welt nach ihrer Entstehung und den Abschnitten ihrer Entwicklung; vgl. 1,2."


Das sinnlich nicht Wahrnehmbare kann nicht mit menschlicher Intelligenz sondern nur mittels Glauben wahrgenommen werden. Somit stellt sich die Frage: Was ist Glaube?

Das Wort Gottes, welches die Menschen aus der Bibel herauslesen können - es wäre falsch die eigenen Gedanken in die Bibel hineinlesen zu wollen - gibt auch darauf Antwort. Aber auch menschliche Redensarten können in diesem Zusammenhang hilfreich sein. Bezüglich des Glaubens wird in 2.Thes. 3:2 eine Interessante Aussage gemacht, wo nach der Übersetzung von Heinz Schumacher geschrieben steht:

"(2) und wir von den verkehrten43 und bösen Menschen errettet44 werden; denn der Glaube (ist) nicht jedermanns (Sache)."
43 >>atopos<< = sonderbar, ungewöhnlich, töricht (w. nicht an seinem Platz befindlich)
44 o. erlöst, befreit


An Gott glauben heißt auf Gott vertrauen. Nicht alle Menschen vertrauen auf das was Gott sagt. Sei es, dass sie es nicht verstehen, oder nicht kennen, weil sie sich über das Wort Gottes in der Bibel nicht informieren. Außerdem ist anzuzweifeln, ob sie das Schriftwort verstehen würden, denn die Bibel kann nicht so gelesen und verstanden werden wie eins der sonstigen Bücher. Hinzu kommt, dass der Begriff Glaube in den verschiedenen Sprachen verschieden gedeutet, gehandhabt und gewichtet wird.

In der deutschen Sprache herrscht die Eigenart vor, dass nach Redensart sehr vieles geglaubt wird. So wird beispielsweise gesagt:

  • Ich glaube, dass morgen schönes Wetter ist.
  • Ich glaube es gehört zu haben.
  • Ich glaube ihn gesehen zu haben.
  • Ich glaube felsenfest, es wird ein gutes Jahr.
  • Ich glaube seiner Aussage.
  • Und so weiter und so fort.

In Wahrheit haben alle diese Redensarten mit dem Glauben überhaupt nichts zu tun!
Aus welchem Grunde sollte ich glauben, dass morgen schönes Wetter ist? Was hat das Wetter mit Glauben zu tun? Ich meine, dass morgen schönes Wetter ist. Ich hoffe, dass morgen schönes Wetter ist. Oder, ich wünsche mir, dass morgen schönes Wetter ist. Warum soll ich daran glauben? Alle vorweg genannten Redensarten und viele andere haben in gleicher Weise mit Glauben absolut nichts zu tun.

Statt "ich meine", "ich hoffe", "ich befürchte", "ich bin überzeugt", "ich wünsche" usw. wird, wie bekannt und schon gesagt, in der deutschen Sprache die Aussage "ich glaube" verwendet. Trotz der Verwässerung des Begriffes "Glaube" ist man sich dessen bewusst, dass der Begriff "Glaube" an sich etwas Ernstes, etwas höheres und etwas bedeutend Besonderes ist.

Im Volksmund ist die Redensart: "Glauben heißt nichts wissen", bekannt. Daraus wird im Allgemeinen geschlussfolgert, dass jeder Glaubende dumm ist und nichts weiß. Die Redensart an sich ist zwar richtig, die Interpretation aber falsch! Glaube und Wissen schließen sich in einem ganz anderen Sinne teilweise aus.

Die menschliche Intelligenz als Wissensträger in der materiellen Schöpfung Gottes stellt einen Machtfaktor (Matth. 9:8) dar, in der Form, dass die menschliche Intelligenz spektral, in einer unteren und einer oberen Grenze eingeschlossen ist. In der Nähe der unteren Grenze angesiedelte Begabungen sind den Geisteskräften mit höherer geistiger Begabung unterlegen. Die höchste menschliche Begabung ist zwar im obersten Bereich des Intelligenzspektrums zu finden, kann aber die obere Spektrumsgrenze nicht überschreiten. Somit stellt das menschliche Intelligenzspektrum den geistigen Bereich menschlichen Wirkens und einer daraus resultierenden Macht dar. Die Geschehnisse oberhalb der oberen Grenze des menschlichen Intelligenzspektrums sind mit menschlicher Intelligenz nicht mehr wahrnehmbar. Darüber hinaus beginnt der Bereich des sinnlich nicht Wahrnehmbaren.

Wahrnehmungen oberhalb dieser oberen Grenze sind für den Menschen nur noch mittels Glauben möglich. Die volkstümliche Redensart: Glauben heißt nichts wissen stimmt also insofern, als der Glaube da beginnt, wo die menschliche Wahrnehmung mittels Intelligenz aufhört. Der Glaubende kann sowohl Vorgänge im menschlichen Intelligenzspektrum als auch darüber hinaus wahrnehmen. Das vermag die Wissenschaft nicht. Dabei ist ganz wesentlich festzuhalten, dass Glaube von Meinung unterschieden und scharf abgegrenzt werden muss. Außerdem ist zu beachten, dass alle, die nur vorgeben an Gott zu glauben, oder an Gott nicht zu glauben weil sie sich über Gott eine unzutreffende eigene Meinung gebildet haben, sich selbst täuschen, keinen Glauben haben und überhaupt nicht wissen was Glaube ist.

Glaube und Unglaube spalten die menschliche Gesellschaft in zwei Lager. Das eine Lager ist nur in der Lage das sinnlich wahrnehmbare zu erfassen und als einzig Seiendes zu begreifen. Menschen mit dieser Geisteshaltung bezeichnen sich mit Vorliebe als ungläubig und verleugnen die Existenz Gottes. Über diese Gruppe berichtet die Bibel in Psalm 14:1a wo nach der Menge Übersetzung geschrieben steht:

"Die Toren sprechen (= denken) in ihren Herzen:
"Es gibt keinen Gott";"


Das andere Lager ist Gott ergeben, kennt und anerkennt ihn und beugt sich vor dem Schöpfer des Alls ohne dessen Allmacht und Weisheit kein Entstehen des Seienden möglich gewesen wäre.

Dennoch ist es schwierig die zwei Lager eindeutig auseinander zu halten, denn beiden ist der alles durchdringende Geist von Gott verliehen. Mit diesem sind die Ungläubigen in der Lage das gesamte geistige Intelligenzspektrum im materiellen Bereich zu durchdringen, bleiben aber unterhalb der schon genannten oberen Grenze und können sie nicht überwinden. Deshalb nicht, weil darüber hinaus das sinnlich nicht Wahrnehmbare beginnt. Den Glaubenden sind aber Einblicke auch in das sinnlich nicht Wahrnehmbare gestattet, worüber die Bibel in 1. Kor. 2:10 berichtet, wo nach der Menge Übersetzung geschrieben steht:

"10Uns aber hat Gott dies durch den Geist geoffenbart; denn der Geist erforscht alles, selbst die Tiefen Gottes."


Somit blicken die Glaubenden auch in den Bereich des sinnlich nicht Wahrnehmbaren, welcher der Wissenschaft verschlossen bleibt, weil sich ihr gesamter Wirkbereich nur auf das Sichtbare - also das sinnlich Wahrnehmbare - konzentriert.

Wie alles Sichtbare, so wurde auch der Mensch durch Gottes Willen aus dem sinnlich nicht Wahrnehmbaren erschaffen. Somit kommt der Mensch aus einem nicht vorstellbaren Jenseits des sinnlich nicht Wahrnehmbaren in welchem die Bibelunkundigen auch die Toten vermuten. Das Jenseits ist aber die außerweltliche Herrlichkeit in welcher der Anfang und Erstling aller Schöpfung gezeugt wurde. Die Welt ist hingegen das Diesseits in der gesamten Schöpfung Gottes. Das biblische Diesseits ist die weltliche Schöpfung des Unsichtbaren und des Sichtbaren, wohingegen für menschliche Denkart das Diesseits nur das Sichtbare ist. In Wahrheit kommt der Mensch aus einem sinnlich nicht wahrnehmbaren Jenseits, kehrt aber bei seinem Tode nicht dorthin zurück. Die Toten werden vielmehr im unsichtbaren Bereich des Diesseits in einem einzigen Totenreich versammelt aus dem sie durch den Auferstehungsruf Jesu, zu der von Gott vorgesehenen Stunde, herausgerufen werden.

Bezüglich ihrer Persönlichkeit kommen sie unverändert wieder, denn die Identität eines jeden bleibt im Tode und bei der Auferstehung unverändert erhalten. Sonst würde sich nach der Auferstehung keiner selbst erkennen und niemand könnte von den Anderen wieder erkannt werden. Nach dem alle vor dem Richterstuhl Jesu gestanden haben werden, wird die Schriftstelle in Offb. 21:4 in Erfüllung gehen, wo nach der Übersetzung von Heinz Schumacher geschrieben steht:

"(4) Und er wird jede Träne aus ihren Augen wischen24 und der Tod wird nicht mehr sein25 und auch Leid und Geschrei und Schmerz26 werden nicht mehr sein; denn das erste ist vergangen."
24 Was in 7,17 nur einer bestimmten Gruppe zugesagt wurde, gilt nun ganz Allgemein den Menschen auf der neuen Erde.
25 Vgl. Jes. 25,8; 1.Kor. 15,26.54.55
26 O. Trauer und Lärm (o. Kriegsgeschrei) und Mühsal


So können die zum biblischen Glauben gekommenen in Ehrfurcht ausrufen: Großer Gott, wie groß bist du, wie groß bist du? Denn durch seine alles überragende Weisheit hat der Herr des Alls alles so wunderbar erschaffen. Vom Werk seiner Hände erzählt die Feste und ein Tag ruft dem anderen die Botschaft zu (Psalm 19:2). Nach Vollendung der Schöpfung wird von dieser ein ewig währender Jubelruf von Äon zu Äon zur Ehre und Verherrlichung ihres Schöpfers, durch Jesus den Herrn der Welt (Matth. 28:18) erschallen. Die alles überragende Weisheit Gottes bewirkt es, dass der Allmächtige mit Macht, Gerechtigkeit, Liebe und Weisheit in einem unzugänglichen Licht, als einzig Unsterblicher (1.Tim.6:16), von Ewigkeit zu Ewigkeit thront. Ihm sei Lob, Preis und Anbetung wie in Röm. 11:33-36 nach der Menge Übersetzung geschrieben steht:

"33O welch eine Tiefe des Reichtums (= der Gnadenfülle) und der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte (oder: Urteile) und unerforschlich seine Wege! 34'Denn wer hat den Sinn (= die Gedanken) des Herrn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?' (Jes, 40,13); 35oder 'wer hat ihm zuerst etwas gegeben, wofür ihm Vergeltung zuteil werden müßte?' (Hiob 41,2; Jer. 23,18.) 36Denn von ihm und durch ihn und zu ihm (oder: für ihn) sind alle Dinge: ihm gebührt die Ehre in Ewigkeit! Amen."


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