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Bibelstellen ohne Quellen
angabe stammen aus der
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Die Seele die sündigt muss sterben

ist ein interessantes biblisches Thema, denn die Umkehrung dieser Aussage lautet: Die Seele die nicht sündigt wird nicht sterben. Der Allmächtige bestätigt es ausdrücklich, dass nur der Sünder und nicht der Unschuldige bestraft wird. Dazu steht in 2.Mose 32:33 geschrieben:

"Der Herr aber antwortete dem Mose: "Wer gegen mich gesündigt hat, nur den werde ich aus meinem Buche ausstreichen." "

Wir vernehmen also eindeutig, dass der Herr nur Schuldige bestraft, nicht aber Unschuldige. Der Allmächtige, der Urquell des Lebens, hat allen seinen Geschöpfen Leben gegeben. Sofern Gott, der Allmächtige, kein Todesurteil ausspricht, leben alle seine Geschöpfe ewig und keine Macht dieser Welt könnte gegen seinen Willen Leben vernichten. Jegliches Sterben muss eine Gott gewollte Ursache oder Zulassung haben. Ist dies nicht der Fall, dann kann keines seiner Geschöpfe sterben und zwar weder einen sogenannten natürlichen, noch einen gewaltsamen Tod.

Ohne den Willen Gottes und ohne seine zustimmende Zulassung kann sich im gesamten Schöpfungsbereich nichts vollziehen und schon gar nicht gegen seinen Willen. In den außerweltlichen Herrlichkeiten ist unser Herr Jesus seit seinem Sieg durch sein Erlösungswerk ebenso dominierend01), wie er es in den restlichen Regionen der geistigen und materiellen Welt ist (Kol. 1:1617). Letztere wird vorwiegend durch die Erde repräsentiert02). Alle Höhen und Tiefen sind dem Überwinder unterstellt und alle Breiten und Längen gehorchen seinen Anordnungen. Diese erlässt er ausschließlich in Erfüllung des Willens seines Himmlischen Vaters.

Die biblische Aussage in Eph. 3:18:

".., 18auf daß ihr fähig werdet, im Verein mit allen Heiligen die Breite und Länge, die Tiefe und Höhe (des göttlichen Heilsratschlusses) zu erfassen 19und die alle Erkenntnis übersteigende Liebe Christi kennen zu lernen, damit ihr schließlich zum Erfüllt sein mit der ganzen Gottesfülle gelangt."

lässt erkennen, dass die Gesamtschöpfung eine vierdimensionale Ganzheit bildet, in deren dreidimensionalem Teil, im irdischen Bereich also, die Krone der materiellen Schöpfung, der Mensch, beheimatet ist. Die Vollendung alles Geschaffenen als Abschluss des Planes Gottes in dieser Weltzeit ist aus seinem Wort erkennbar (Joh.4:34). Aber nur für solche bibelgläubige Menschen, die sich intensiv mit der Botschaft des Wortes Gottes beschäftigen. All jenen, die sich damit unzureichend, gar nicht oder falsch beschäftigen, bleibt diese Botschaft verborgen. Eine Tatsache, die voll und ganz der alltäglichen Erfahrung entspricht, denn auch im täglichen Leben beherrscht jeder nur die Abläufe fehlerfrei, mit denen er sich intensiv und dauernd beschäftigt.

Eine der Köstlichkeiten in der Schrift, die Bibelleser vorfinden ist beispielsweise in den Versen Psalm 19:8a und 10b zu finden, wo es heißt:

"8Das Gesetz des Herrn ist vollkommen (oder: ohne Fehl): erquickt die Seele;
10.... die Gerichtsurteile des Herrn sind Wahrheit: sind allzumal gerecht:"

Der himmlische Vater ist allmächtig, gerecht, liebreich, gütig, weise und allwissend. Daher ist auch all sein Handeln vollkommen und makellos. Seine Aussagen und Zusagen sind zuverlässig, wahrhaftig und harmonisch. Somit ist auch die Schriftaussage: Wie in Adam alle sterben, also werden in Christus alle auferweckt werden (1.Kor. 15:22), zuverlässige Wahrheit.

Warum konnte, bzw. musste Adam sterben? Der Grund hierfür ist allgemein bekannt. Adam übertrat ein Gebot Gottes und wurde daher vom Allmächtigen zum Tode verurteilt (1. Mose 2:15 bis 1.Mose 3:20). Folglich musste Adam sterben und solange dieses Todesurteil Gottes besteht muss alles aus Adam stammende, sowie alles durch ihn Gezeugte, sterben. Der adamische Tod ist so sehr zur Selbstverständlichkeit geworden, dass er von den Menschen als "natürlicher Tod" empfunden, so bezeichnet und als unumgängliche Tatsache anerkannt wird.

Gott der Allmächtige hat, wie wir aus der Schrift entnehmen können, auch über Engel Strafurteile erlassen. Dazu lesen wir in 2. Petr. 2:4:

"Gott hat ja nicht einmal gegen sündige (oder: gefallene) Engel Schonung geübt, sondern hat sie in den tiefsten Abgrund hinabgestoßen, hinein in Ketten*) der Finsternis, wo sie für das Gericht aufbewahrt werden."
*)
A.L.: Höhlen, oder: Abgründe.

Staunend fragen wir: Warum sterben die sündigen Engel nicht, sie haben doch auch gesündigt? Sie sterben aber deshalb nicht, weil Gott der Herr kein Todesurteil gegen sie ausgesprochen hat. Sterben können nur solche Lebewesen, die von Gott, dem Allmächtigen dazu verurteilt sind, bzw. für die durch Gottes Willen eine Möglichkeit des Sterbens begründet ist.

Über besondere Ereignisse im Schöpfungsverlauf Gottes berichtet die Heilige Schrift in 1. Mose 6:14. Dieser Bericht lautet:

"1Als nun die Menschen sich auf der Oberfläche des Erdbodens zu vermehren begannen und ihnen auch Töchter geboren wurden 2und die Gottessöhne*) die Schönheit der Menschentöchter sahen, nahmen sie sich von ihnen diejenigen zu Frauen, die ihnen besonders gefielen. 3Da sagte der Herr: "Mein Geist soll nicht für immer im Menschen erniedrigt sein (?), weil er ja Fleisch ist; so sollen denn seine Tage (fortan) nur noch hundertundzwanzig Jahre betragen**)!" 4Zu jener Zeit waren die Riesen auf der Erde und auch später noch, solange die Gottessöhne mit den Menschentöchtern verkehrten und diese ihnen (Kinder) gebaren. Das sind die Helden (oder: Recken), die in der Urzeit lebten, die hochberühmten Männer."
*) Gemeint sind wohl nicht die Sethiten, die Nachkommen Seths, als die frömmere Menschheitslinie, sondern Engel, irgendwelche himmlische Wesen.
**) A.Ü.: "Nicht soll mein Geist für immer im Menschen walten (oder: noch länger bleiben); in ihrem Irren (oder: Irregehen) sind sie (die Menschen) Fleisch; so soll denn seine (des Menschen) Lebensdauer nur 120 Jahre betragen."
Recke = altertümliche Bezeichnung für Held oder Krieger.

Was fällt uns an der Botschaft dieser Bibelstelle auf? Vieles, aber zwei Gedanken wollen wir näher betrachten:

Erstens:

Es wurde ein in Gottes angekündigter Schöpfungslinie nicht genanntes Menschengeschlecht gezeugt. Dabei scheint es sich offenbar um Menschen zu handeln, die nach dem Ratschluß Gottes durch Zeugung möglich aber nicht zum ständigen Bewohnen der Erde zugelassen sind. Solche Menschen wurden zunächst dadurch geboren, dass "Gottessöhne", also Engel, mit den Töchtern der Menschen Nachkommen zeugten. Die Väter dieser Nachkommen stammten nicht von Adam ab und somit unterlagen sie nicht dem adamischen Todesurteil. Folglich wären die Nachkommen von Engeln keinen natürlichen Tod gestorben, weil für solche Menschen kein Todesurteil von Gott ausgesprochen war.

Genau diese "Gebotslücke" erkannte Satan und nutzte sie um durch Verführung von Geschöpfen Gottes, vor Gott menschliche Nachkommen hervor kommen zu lassen, die dem adamischen Todesurteil nicht unterworfen waren. Diese Möglichkeit gibt es in der Schöpfung Gottes, deshalb, weil Eva die Personifizierung der Weiblichkeit in menschlicher Gestalt ist. Eva wurde zwar aus Adam geschaffen, aber nicht durch Adam gezeugt. Somit können von der menschlichen Weiblichkeit Nachkommen geboren werden, die den natürlichen Tod nicht sterben müssen. Dies ist dann der Fall, wenn der Zeugende kein Nachkomme Adams, bzw. kein Geschöpf ist, welches einem Todesurteil Gottes unterliegt.

Ist denn so etwas überhaupt möglich, dass Satan etwas bewirken kann was Gott der Allmächtige sozusagen erst einige Zeit später vollzieht? In der Tat, Gott der Allmächtige braucht nichts nachzumachen, denn er hat in der Schöpfung alles vorausgesehen, und wenn der Begriff "Vorausbestimmung" nicht falsch ausgelegt wird, dann hat Gott auch alles "vorausbestimmt"! Bei der Anwendung des Begriffes Vorausbestimmung ist allerdings größte Sorgfalt walten zu lassen, damit der biblische Sinn nicht verfälscht wird!

Dass Satan Dinge tun bzw. Aussagen machen darf, die Gott der Allmächtige erst später tut, bzw. durch sein Allmachtswort erst zu einem späteren Zeitpunkt als wahr bestätigt, erfahren wir aus 1. Mose 3:45 und 1. Mose 3:22. Dazu lesen wir zunächst in 1. Mose 3:45 folgendes:

"4Da erwiderte die Schlange dem Weibe: "Ihr werdet sicherlich nicht sterben; 5sondern Gott weiß wohl, daß, sobald ihr davon eßt, euch die Augen aufgehen werden und ihr wie Gott selbst sein werdet, indem ihr erkennt, was gut und was böse ist."

Diese Bibelstelle ist insofern bemerkenswert, als Satan durch die Schlange in Vers 5 sagt: "sondern Gott weiß wohl, daß, sobald ihr davon eßt, euch die Augen aufgehen werden und ihr wie Gott selbst sein werdet, indem ihr erkennt, was gut und was böse ist."
Und tatsächlich hat Satan hier eine Wahrheit ausgesprochen, bevor sie von Gott genannt wurde. Gott der Herr bestätigte diese Tatsache, dass die Menschen wie Gott selbst sein werden, indem sie erkennen, was gut und was böse ist, erst zu einem späteren Zeitpunkt und in einer nachfolgenden Bibelstelle. Nach dem Sündenfall des Menschen heißt es in 1. Mose 3:22:

"22Und Gott der Herr sagte: "Der Mensch ist jetzt ja geworden wie unsereiner, insofern er gut und böse zu unterscheiden weiß. ...".

Zweitens:

Die zweite Aussage die wir jetzt betrachten wollen finden wir in 1. Mose 6:4, wo es heißt: "4Zu jener Zeit waren die Riesen auf der Erde und auch später noch, solange die Gottessöhne mit den Menschentöchtern verkehrten und diese ihnen (Kinder) gebaren. Das sind die Helden (oder: Recken), die in der Urzeit lebten, die hochberühmten Männer." Aus dieser Bibelstelle geht hervor, dass es Riesen, Helden und hochberühmte Männer gab, über deren Heldentaten und Berühmtheit in der Schrift aber keine unmittelbaren Aussagen gemacht werden.

Interessant für unsere Betrachtung ist aber das Schicksal dieser besonderen Nachkommen, deren einer Elternteil Engel und der andere Elternteil Menschentöchter waren. Diese Nachkommen wurden von Gott nicht gesondert abgeurteilt, sondern ihr Todesurteil wurde zusammen mit der von Gott beschlossenen allgemeinen Vernichtung der Menschen verkündigt. Diese Vernichtung erfolgte, wie wir wissen, in der Sintflut. Und somit kann geschlussfolgert werden, dass Gott der Herr die Nachkommen zwischen Gottessöhnen und Menschentöchtern als vollwertige Menschen anerkannte. Dazu finden wir in 1. Mose 6:58 folgenden Bericht:

"5Als nun der Herr sah, daß die Bosheit der Menschen groß war auf der Erde und alles Sinnen und Trachten ihres Herzens immerfort nur böse war, 6da gereute es ihn, die Menschen auf der Erde geschaffen zu haben, und er wurde in seinem Herzen tief betrübt. 7Darum sagte der Herr: "Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vom ganzen Erdboden weg vertilgen, die Menschen wie das Vieh, das Gewürm wie die Vögel des Himmels; denn ich bereue es, sie geschaffen zu haben." 8N o a h   a b e r   h a t t e   G n a d e   b e i m   H e r r n   g e f u n d e n."

Wir fragen: Warum gerade Noah? Eine wahrscheinliche Antwort lautet: Weil Noah und seine Familie direkte Nachkommen Adams waren und das Sinnen und Trachten seines Herzens nicht böse war.

Wie bekannt, wurde das von Gott gewollte adamische Menschengeschlecht in der Sintflut nicht vernichtet, sondern durch Noah und dessen Familie in der Arche gerettet, so dass deren Nachkommen bis auf den heutigen Tag die Erde bevölkern.
Die Nachkommen der Engel mögen aber in zweierlei Hinsicht als Vorbild auf Jesu menschliches Dasein hingewiesen haben:

Erstens: Der Engelwelt, vor der das menschliche Leben als Schauspiel abläuft (1.Kor. 4:9), wurde möglicherweise im Vorbild gezeigt, dass die Menschwerdung Jesu mit einer menschlichen Mutter möglich und im Plane Gottes beabsichtigt ist, und als Bestandteil des Planes Gottes zu einem späteren Zeitpunkt als dem damaligen stattfinden würde.

Zweitens:   könnte das Erlösungswerk Jesu durch einen gewaltsamen Tod vorgeschattet worden sein. Die Nachkommen der Engel konnten zwar einen natürlichen oder adamischen Tod nicht sterben, weil sie weder durch Adam, noch durch dessen Nachkommen gezeugt waren. Dem gewaltsamen Tod durch die Sintflut sind sie aber erlegen. Auch unser Herr Jesus hätte als Sohn Gottes den natürlichen bzw. den adamischen Tod nicht sterben können. Deshalb starb er am Kreuz einen gewaltsamen Tod.

Ein zweites Vorbild auf Jesu Opfertod folgte später durch die Bereitschaft Abrahams seinen einzigen Sohn auf das Geheiß Gottes zu opfern (1.Mose 22:119). Dass Jesu Tod ein Tod am Kreuze sein würde, wurde ebenfalls schon im Alten Testament und zwar in 5.Mose 21:23 angedeutet und von Apostel Paulus in Gal.3:13 bestätigt. Auch das in Joh. 19:31-37 geschilderte Gegenbild bestätigt die Vorbildaussage von 5.Mose 21:23.

Aber, sowohl einen natürlichen als auch einen gewaltsamen Tod kann nur der sterben, gegen den ein Todesurteil Gottes vorliegt.
  • Adam konnte und musste sterben, weil Gott wegen des Ungehorsams Adams ein Todesurteil gegen ihn ausgesprochen hatte (1.Mose 2:1517).
  • Die Nachkommen der Engel konnten und mussten sterben, weil Gott ein Todesurteil gegen sie aussprach, als er sagte: "Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vom ganzen Erdboden weg vertilgen, ...." (1.Mose 6:7).
  • Aber wieso konnte Jesus überhaupt sterben? Wann hatte Gott ein Todes urteil über ihn ausgesprochen? Jesus ist zwar freiwillig gestorben, aber, wie schon gesagt, auch freiwillig kann nur der sterben, gegen den eine von Gott gewirkte Todesursache vorliegt.
Jesus kam als Mensch in die Welt und vollbrachte auf Erden stets den Willen seines Himmlischen Vaters. Er praktizierte den Willen Gottes so fehlerfrei, dass er in Joh. 12:45 sagen konnte:

"und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat."

Wieso konnte ein solcher Gerechter sterben? Einer der sich nicht im Geringsten gegen Gott versündigte03), und gegen den scheinbar kein Todesurteil Gottes vorlag?

Der Herr lehrte und wies zurecht, heilte und tat Wunder, war hilfsbereit und drängte sich nie auf, so dass er von sich sagen konnte: Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig (Math. 11:29).

Er war sich stets seines Auftrages bewusst und belehrte seine Jünger, dass er in Erfüllung seines Auftrages sogar sterben müsse. So lautet Matth.16:21:

"Von da an begann Jesus seine Jünger darauf hinzuweisen, daß er nach Jerusalem gehen und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden müsse, und daß er getötet und am dritten Tage auferweckt werden müsse."

Der Wille Gottes war es, dass durch den Tod Jesu die Menschheit vom adamischen Todesurteil befreit werden sollte. Dazu musste aber der Tatbestand erfüllt sein, dass Jesus überhaupt sterben konnte. Musste Gott der Allmächtige erst noch ein Todesurteil über Jesus aussprechen, dass er überhaupt als Erlöser sterben konnte, oder gab es einen solchen Tatbestand bereits zu Jesu Lebzeiten? Finden wir dazu möglicherweise schon im Alten Testament irgendwelche Vorbildaussagen? Denn nur die Seele die sündigt, die also eigenwillig gegen eine Verordnung Gottes handelt, soll sterben, der Schuldlose soll aber leben.

In Matth. 12:8 sagte unser Herr Jesus:

"denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat."

Was heißt es denn, Herr über den Sabbat zu sein? Meinte unser Herr Jesus den 24 Stunden Sabbat, den es laut mosaischem Gesetz alle 7 Tage einmal als Ruhetag gibt? Gewiss, auch über diesen Sabbat der gleichzeitig Gegen und Vorbild ist, war und ist er Herr. Jesus ist aber auch und vorwiegend über den großen Sabbat Herr.

Wo in der Schrift finden wir die Grundaussage über den großen Sabbat, bzw. über den siebten Tag als Ruhetag? Ganz im Anfang berichtet die Heilige Schrift über den siebten Tag als Ruhetag Gottes. In 1.Mose 2:13 lesen wir:

"So waren der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer vollendet. 2Da brachte Gott am siebten Tage sein Werk, das er geschaffen hatte, zur Vollendung und ruhte am siebten Tage von aller seiner Arbeit, die er vollbracht hatte. 3Und   G o t t   s e g n e t e   d e n   s i e b t e n   T a g   u n d   h e i l i g t e   i h n ; denn an ihm hat Gott von seinem ganzen Schöpfungswerk und seiner Arbeit geruht."

Wie lange aber dauert der siebte Tag an dem Gott ruht? Wir kennen die Antwort: er ist genau so lang, wie jeder einzelne Schöpfungstag04), nämlich siebentausend Jahre und erstreckt sich bezüglich des 50sten Jubeljahres vom dreiundvierzigsten bis zum neunundvierzigsten Jahrtausend. Das neunundvierzigste Jahrtausend ist aber, wie wir wissen, das Millennium, also die Zeit der Tausendjahrherrschaft Christi mit den Überwindern (Off.20:4b).

Während des siebten Tages, also während des Ruhetages Gottes, ist unser Herr Jesus in vollem Umfange tätig. Er wurde, wie wir wissen, gleich nach dem Sündenfall aktiv05), blieb dies bis zur Zeit seines Erlösungswerkes und bleibt es darüber hinaus mindestens bis ans Ende des Millenniums. Unser Herr und Meister ist, wie wir uns überzeugen können, während des gesamten Ruhetages Gottes tätig. Daher kennen wir auch den Begriff des Siebten Schöpfungstages.

In 1.Mose 18:1-15 wird berichtet, dass zu Abraham drei Engel in Menschengestalt kamen und der eine die Geburt des Isaak ankündigte. Dieser eine war, wie wir annehmen, unser Herr Jesus in seinem vormenschlichen Dasein. Auch das geschah am Ruhetag Gottes, am großen Sabbattag. Galt damals schon das Sabbatgebot? Nein, denn Gott der Herr hatte zur damaligen Zeit zwar den siebten Tag als seinen eigenen Ruhetag angekündigt, aber sonst niemandem geboten diesen als Ruhetag zu feiern. Das Sabbatgebot wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt durch Mose den Juden gegeben.

Unser Herr Jesus arbeitete in seiner vormenschlichen Existenz schon als ein Sendbote Gottes; damals war er aber kein Mensch, sondern ein Geistwesen in Menschengestalt.

Das dem Mose gegebene Sabbatgebot, welches als Gegenbild von dem großen Ruhetag Gottes abgeleitet ist, finden wir in 2. Mose 31:12-17, wo es heißt:

"12Weiter gebot der Herr dem Mose Folgendes: "13Du aber präge den Israeliten folgendes Gebot ein: 'Beobachtet ja meine Sabbate (oder: Ruhetage)! denn sie sind ein Zeichen (des Bundes) zwischen mir und euch für eure künftigen Geschlechter, damit ihr erkennt, daß ich, der Herr, es bin, der euch heiligt. 14Beobachtet also den Sabbat! denn er soll euch heilig sein; wer ihn entweiht, soll unfehlbar mit dem Tode bestraft werden; ja wer irgend eine Arbeit an diesem Tage verrichtet, ein solcher Mensch soll aus der Mitte seiner Volksgenossen ausgerottet werden: 15 Sechs Tage lang darf gearbeitet werden, aber am siebten Tage ist der dem Herrn geheiligte Feiertag mit vollständiger Ruhe: wer irgend am Sabbat eine Arbeit verrichtet, soll unfehlbar mit dem Tode bestraft werden! 16So sollen also die Israeliten den Sabbat beachten, indem sie den Ruhetag von Geschlecht zu Geschlecht feiern, als eine ewige Verpflichtung. 17Für ewige Zeiten soll er ein Zeichen (des Bundes) zwischen mir und den Israeliten sein! denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde geschaffen, aber am siebten Tag hat er gefeiert und geruht.' "

In dem vorweg gelesenen Gebot Gottes heißt es ausdrücklich: "wer ihn entweiht, soll unfehlbar mit dem Tode bestraft werden; ja wer irgend eine Arbeit an diesem Tage verrichtet, ein solcher Mensch soll aus der Mitte seiner Volksgenossen ausgerottet werden". Zu beachten ist, dass es nicht heißt, dass ein solcher Mensch sterben soll, sondern, dass ein solcher Mensch aus der Mitte seiner Volksgenossen ausgerottet werden soll. D. h. er soll einen gewaltsamen Tod sterben.

Als Vorbilder dienten all jene Menschen, die am 24 Stunden Sabbat arbeiteten und infolge dieser Übertretung des Sabbatgebotes Gottes von den Juden gesteinigt wurden. Das große Gegenbild war aber unser Herr Jesus während seines Menschseins, der von sich sagen konnte, dass er auch Herr über den Sabbat sei. Schriftgemäß sollte er aber wegen seiner Arbeit am 24 Stunden Sabbat nicht gesteinigt, sondern gekreuzigt werden.

Das Sabbatgebot wurde für unseren Herrn tatsächlich erst wirksam als er Mensch geworden war. Als Jude, der er war, oblag ihm die Aufgabe den 24 Stunden Sabbat zu heiligen. Er war aber nicht dazu gesand, die Sabbatruhe einzuhalten, sondern in Erfüllung des Willens Gottes sollte er das Menschengeschlecht vom adamischen Todesurteil befreien. Wie anders als durch seinen eigenen Tod.

Jesus wusste es, dass die Vorkehrungen für seinen Erlösungstod sowohl durch dieses gegenbildliche Sabbatgebot als auch durch das vorbildliche Ruhegebot von alters her getroffen war. Deshalb sprach er nicht nur davon, dass er den Willen seines Himmlischen Vaters bedingungslos erfüllen wollte und, dass er auch Herr über den Sabbat sei, sondern auch davon, dass er sterben und am dritten Tage auferstehen müsse. Er durfte stets auf dem richtigen Wege Wandeln, davon zeugt auch der Psalm 25:12, wo es heißt:

"Wie steht's mit dem Mann, der den Herrn fürchtet? Dem zeigt er den Weg, den er wählen soll."

Unser Herr war zum Sterben gesandt. Grundsätzlich waren aber für ihn zwei Todesarten möglich. Er hätte, wie Adam, wegen Ungehorsam sterben können, dann wäre er wahrscheinlich wie Adam im Todeszustand verblieben. Was sich aber tatsächlich eingestellt hätte, wenn er, wie Adam, wegen Ungehorsam gestorben wäre, können wir uns nicht im Geringsten ausmalen.

Unser Herr Jesus starb aber infolge seines Gehorsams, denn er war gehorsam bis zum Tode (Phil. 2:8). Adam starb unfreiwillig und wegen seines eigenwilligen Ungehorsams gegen Gott. Die Folge davon ist, dass durch ihn alles stirbt, was von ihm stammt und auch zusammen mit ihm im Tode verbleibt. Im Gegensatz dazu starb Jesus wissentlich, willentlich und freiwillig indem er in Gehorsam den Willen seines Himmlischen Vaters tat und bis in den Tod gehorsam blieb (Phil. 2:8). Sein Gehorsam bewirkte, dass er nicht im Tode bleiben konnte (Spr.19:16; Joh. 10:17-18; Joh. 12:50), sondern am dritten Tage auferweckt wurde und, dass dadurch Adam und alle seine Nachkommen aus dem adamischen Tode auferstehen werden.

Zusammenfassend kann somit festgestellt werden: Adam hat gegen den Willen Gottes gehandelt als er eigenwillig Gottes Gebot wissentlich und willentlich übertrat. Die Folge davon ist nicht nur, dass er sterben musste, sondern auch, dass alle seine Nachkommen sterben müssen. Darüber hinaus muss er und müssen alle seine Nachkommen im Todeszustand verharren aus dem es für sie keinen Ausweg aus eigener Kraft gibt. Die Übertretung des Gebotes Gottes und das wissentliche und willentliche Handeln gegen den Willen des einzig wahrhaftigen Gottes ist so schwerwiegend, dass alles was aus einem solchen Übertreter stammt oder durch ihn gezeugt wird, dessen Todesurteil übernimmt und als Erbe an die eigenen Nachkommen weiter gibt.

Die dem Adam verliehene männliche Zeugungskraft ist nicht in der Lage Nachkommen ohne Sünde zu zeugen. Die empfangende Weiblichkeit ist hingegen in der Lage Nachkommen zu gebären, welche dem adamischen Todesurteil nicht unterliegen. Voraussetzung hierfür ist, wie schon gesagt, dass der Zeugende, bzw. die zeugende Macht weder dem adamischen, noch einem anderen Todesurteil Gottes unterworfen sind.

So war es möglich, dass unser Herr Jesus, der Sohn Gottes, vom Weibe als vollkommener Mensch geboren werden konnte, der infolge seines absoluten06) Gehorsams seinem himmlischen Vater gegenüber einen natürlichen Tod niemals gestorben wäre. Aus diesem Grunde war seine gewaltsame Todesart am Kreuze bereits im Alten Testament (5.Mose21:23) vorausgesagt. Jesus hat in Erfüllung des Willens Gottes gehandelt als er uneigenwillig das Sabbatgebot Gottes übertrat, denn darin bestand seine Freiwilligkeit in den Tod zu gehen. Er sollte im Auftrage Gottes das Sabbatgebot verletzen, damit er durch den so erwirkten eigenen Tod, Adam von dessen Todesurteil loskaufte. Dass Jesus nur gegen das Gebot Gottes, nicht aber gegen den Willen Gottes handelte, war schon in Psalm 32:2 vorausgesagt, wo es heißt:

"Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zurechnet und in dessen Geist kein Trug (oder: Falsch) wohnt! *)"
*) A.Ü.: keine Selbsttäuschung. Vgl. übrigens Röm. 4:69.

Deshalb konnte Jesus auch nicht im Tode verbleiben, sondern musste am dritten Tage auferstehen und zwar als Sieger aller Sieger und Herr aller Herren in der gesamten Schöpfung Gottes.

All das was wir sinngemäß in diesem Vortrag über Jesu vorbildliches Handeln hörten fasst die Heilige Schrift in Phil. 2:5-11 zur Verherrlichung Gottes und zur Würdigung unseres Erlösers wie folgt zusammen:

"5Solche (= dieselbe) Gesinnung wohne in euch allen, wie sie auch in Christus Jesus vorhanden war; 6denn obgleich er Gottes Gestalt (= Göttliche Wesensgestalt oder: Wesensart) besaß, sah er doch das Gleichsein mit Gott nicht als einen gewaltsam festzuhaltenden Raub (= unveräußerlichen, kostbaren Besitz) an; 7nein, er entäußerte sich selbst (seiner Herrlichkeit), indem er Knechtsgestalt annahm, ganz in menschliches Wesen einging und in seiner leiblichen Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde; 8er erniedrigte sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja, bis zum Tode am Kreuz. 9Daher hat Gott ihn auch über die Maßen erhöht und ihm den Namen verliehen, der jedem anderen Namen überlegen ist, 10damit im Namen Jesu (oder: beim Namen "Jesu") sich jedes Knie aller derer beuge, die im Himmel und auf der Erde und unter der Erde sind, 11und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.



Fußnotenverzeichnis
01)dominierend= bestimmend, herrschend, vorherrschend; 02)repräsentiert= etwas, eine Gesamtheit von Personen nach außen vertreten; wert sein, einen Wert darstellen; 03)1.Petr. 2:22-23; 04)z.B. Schriftstudie von C.T. Russel B169181; 05)1.Mose 3:24(?); 06)absolut= unbeschränkt, unabhängig, rein; unbedingt, beziehungslos; durchaus, gänzlich.


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